Manchmal gibt es ganz schwere Fälle von Migräne, die erwerbungsfähig sind. Hier ist ein Interview mit Peter, der meinen Fragen Rede und Antwort steht.
Hallo! Wer bist Du und was machst Du (beruflich)?
Ich bin Peter, 55 und komme aus Rheinland-Pfalz. Ich bin erwerbsunfähig wegen der Migräne.
Seit wann hast Du Migräne (und welche Form)?
Peter: Ich habe diese Migräne sein 2005, nach dem mir eine Zyste im Kopf entfernt wurde.
Wie äußert sich deine Migräne?
Peter: Einige Migräneanfälle, waren so heftig dass ich bewusstlos oder gar nicht ansprechbar war. Und erst nach 1 oder 2 Tagen realisiert habe, dass ich im Krankenhaus war. An das dazwischen, konnte ich mich meistens nicht erinnern. Dies ging dann 10 Jahre so weiter. Bis ich 2015 in Kiel in der Rehaklinik einen Arzt gefunden habe, der mir weiter helfen konnte. Wenn meine Hausärztin nicht so hartnäckig gewesen wäre, dann wäre ich nicht nach Kiel gekommen. Sie hat mir in der schweren Zeit immer beigestanden und hilft mir heute noch. Es wurden sogar alle auf dem deutschen Markt befindlichen Migränemittel ausprobiert, die nur kurzzeitig Hilfe gebracht haben.
Wie geht es Dir heute und wie hat sich dein Umgang mit der Migräne verändert?
Peter: Meine Migräne hat sich dahin verändert, dass ich dann 2015 in Düsseldorf in der Uniklinik eine ONS eingesetzt bekommen habe. Heute geht es mir etwas besser, ich habe jetzt nur noch 5-8 Migräne Attacken im Monat. Vorher waren 10 – 15 Attacken.
Im grossen Ganzen spüre ich wenig von dem ONS. Ich kann dadurch nur 1500 Gramm heben und nichts gross mehr über Kopf arbeiten. Wenn es läuft, dann spürt man nur ein Kribbeln im Kopf.
[INFO: Eine ONS ist eine Occipitalis-Nervenstimulation. Einen genauen Bericht dazu hat die Schmerzklinik Kiel hier wissenschaftlich beschrieben.]
Wie hat dein Umfeld darauf reagiert und wie reagieren heute noch Menschen, denen Du davon erzählst?
Peter: Die meisten, sagen heute noch wirf dir eine Tablette ein und gut ist. Verstehen tun dies ganz wenige.
Was machst Du, wenn Du keine Migräne hast?
Peter: Wenn ich keine Migräne habe, gehe ich jeden Tag an die frische Luft mit meinen Hund.
Was hilft dir im Umgang damit?
Peter: Ich versuche das Beste daraus zumachen und nicht an die Migräne zudenken.
Was hilft dir bei akuten Anfällen?
Peter: Mir hilft hier meist eine grosse Dosis Metanenzol und meine ONS.
Etwas, das Du anderen Betroffenen sagen möchtest?
Peter: Lasst euch nicht unterkriegen und lässt die Leute reden die keine Ahnung von Migräne haben. Geht an die Luft. Falls Ihr gar nicht weiterkommt, versucht es beim Prof. Vesper in Düsseldorf oder beim Prof. Göbel in Kiel.
Etwas anderes, dass Du noch erzählen möchtest?
Peter: Ich möchte mich auf diesen Weg, bei allen bedanken die mir bisher geholfen haben. Besonders bei meiner Frau, die mich mit Migräne aushalten muss.
Vielen Dank für deine Zeit!