Rezension: Marion Deike „Migräne – mehr als nur Kopfschmerz, Leben mit chronischer Migräne und zyklischem Erbrechen“

Mir wurde ein Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt, was aber meine persönliche Meinung nicht beeinflusst hat.

Rahmenbedingungen

Wichtig: Bei dem ganzen Buch muss berücksichtigt werden, dass hinter Marion Deike kein Verlag steht und sie auch keine Journalistin ist. Sie hat also (fast) alles selbst gemacht und im Selbstverlag veröffentlicht. Nach meiner persönlichen Meinung dafür schon mal größten Respekt, da ich mittlerweile weiß, wie aufwendig so ein Buchprojekt ist.

Über die Autorin: Marion Deike ist Sozialpädagogin und Buchautorin. Außerdem leitet sie die Migräne-Selbsthilfegruppen Bremen.

Zum Aussehen des Buches: Das Buch wirkt auf dem ersten Blick unscheinbar, wissenschaftlich. Vorne ist ein Foto mit einem Ast und einer Glaskugel zu sehen ist. Ich persönlich find das Cover nicht so gelungen. Es ist zwar einfach gehalten, schlicht und wirkt seriös. An sich ist das keine schlechte Kritik. Aber ich finde, da könnte man noch etwas rausholen.

Inhalt

In 25 Kapiteln findet sich alles, was man über Migräne und dem Syndrom des zyklischen Erbrechens, einer Sonderform der Migräne wissen sollte. Dieses Syndrom ist kaum bekannt, somit ist es gut, dass es dieses Buch gibt! Ich selbst leide (zum Glück) nicht unter diesem Syndrom und kann mich durch Marions Erzählungen in ihre Situation teilweise einfühlen und mitfühlen.

Sie berichtet von ihren eigenen Erfahrungen, räumt mit Vorurteilen auf und bietet wissenschaftlichen Mehrwert im verständlichen Kontext. Außerdem auch einen Teil „Wie können Angehörige unterstützen?“.  Sie widmet das Buch dem Migräne-Forum „Headbook“ der Schmerzklinik Kiel, das sie bei dem Buchprojekt unterstützt hat. Verdient, kann ich da nur sagen.

Hin und wieder tauchen kleine Gedichte auf, die ich so naja finde. Für manche Leser:innen ist das sicher etwas Schönes. Für mich persönlich etwas überflüssig. Aber da sind die Geschmäcker ohnehin verschieden.

Sie geht auch auf unkonventionelle „ergänzende“ Behandlungsmethoden ein, was ich zwiespältig sehe. Einerseits finde ich es gut, da man sich auf keinen Fall z.B. von Homöopathie Heilung erhoffen sollte (Wunderheiler und so einen Blödsinn finde ich persönlich ohnehin zum Kotzen, zum anderen gibt es jedoch auch Dinge, die zwar nicht heilen, aber das Gefühl verbessern können). In meinem Fall sind das Akupressurarmbänder, die mir sehr helfen, die alltägliche Übelkeit zu überstehen. Aber da ist einfach jeder anders. Deshalb: Marions Aufklärung ist in diesem Buch wirklich wichtig und auch richtig, aber wenn jemand mal z.B. Akupressurarmbänder ausprobieren möchte, um sich selbst besser zu fühlen, dann kann er das auch machen. (Wegen den Akupressurarmbändern gibt es übrigens auch eine Studie von der Migräne-Liga, nur so am Rande). Jetzt weiter mit der Rezension!

Im hinteren Teil des Buches werden wichtige Begriffe noch einmal erklärt. Die Liste ist meiner Meinung nach auch noch ausbaufähig. So wird auf Seite 47 von einem „PREEEMPT-Schema“ gesprochen, dies aber nirgendwo ausreichend erklärt. Im Satz danach, steht zwar, dass es um die Anzahl von Spritzen an Orten geht. Ich hätte mir als Leserin im hinteren Teil eine genauere Darstellung gewünscht, da ich über den Begriff etwas gestolpert bin. Aber das ist auch nur meine Meinung.

Eine Anfrage an die normale Suchmaschine ergab, dass sich ein „e“ zu viel eingeschlichen hat und das PREEMPT-Schema bei der Botox-Gabe im Großen und Ganzen bedeutet, dass 31 Injektionen (Spritzen) an unterschiedliche Stellen im Kopf-, Schulter- und Nackenbereich gespritzt werden. PREEMPT steht für Phase 3 REsearch Evaluating Migraine. Prophylaxis Therapy.“ Langes Wort… Ich mache Marion hier keinen Vorwurf. Sie kann es besser machen, muss sie aber auch nicht. Dieser mini Fehler schadet diesem Buch nicht. Im Gegenteil, wir sind alle Menschen und machen mal Fehler. Kein Thema. Ist mir nur im Lesefluss aufgefallen.

Marion verknüpft Wissenschaft mit persönlichen Erfahrungen, dass es nie langweilig wird. Sie erzählt, wie die Migräne und das zyklische Erbrechen sie das erste Mal besuchten, wie sich ihre Migräne veränderte, was sie aus einem Aufenthalt in der Schmerzklinik Kiel mitnahm und mehr. Sie hat einen angenehmen Schreibstil. Das Buch bietet neben Wissen, Marions Erfahrungen und Worterklärungen auch Internetadressen und Buchempfehlungen. Auch Menschen mit ein wenig Migränewissen profitieren von diesem Buch und können ihr Wissen vertiefen.

Fazit

Von mir gibt es eine klare Kauf-Empfehlung, weswegen ich das Buch auch in meinem Migräne-Buch auf die Empfehlungsseite mit aufnehmen werde. Hast Du gut gemacht, Marion!

Hier kommt ihr zu Marions Buch: Amazon-Link (kein Affilate-Link)  

Marion Deike ist auch auf Instagram: @mariondeike

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