TRIGGERWARNUNG THEMA TOD
Die Migräne ist nicht das Einzige, das Lisa belastet. Hier kommt ihre Geschichte!
Wer bist Du und was machst Du?
Mein Name ist Lisa, ich bin 28 Jahre alt und wohne im schönen Mecklenburg-Vorpommern. Außerdem bin ich zweifache Mädchenmama (3 Jahre /1 Jahr) und Ehefrau eines bezaubernden Mannes. Unsere Familie und unser Eheleben wird gerade, durch meine psychischen Erkrankungen, auf die härteste Probe gestellt, die wir bisher hatten. Im März 2019 musste ich erkennen, wie nahe Leben und Tod beieinander liegen. Am 18.03.2019 habe ich meine beste Freundin Steffi (26) bei einem Autounfall verloren. Nur drei Tage später kam meine kleine Tochter zur Welt. Nicht ein mal die die Geburt meiner zweiten Tochter Hannah konnte diesen Schmerz lindern. Ich war in meiner Trauer gefangen. Dieser Schicksalsschlag hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen und so nahm alles seinen Lauf.. Beruflich bin ich in der Hotelbranche tätig, Empfangschefin, aber Aufgrund meiner psychischen Erkrankungen aktuell arbeitsunfähig auf unbestimmte Zeit. [Instagram: @_lisa_k]
Seit wann hast Du Migräne (und welche Form)? Wie äußert sich deine Migräne?
Die Migräne begleitet seit fast 14 Jahren. Bei einer Migräne-Attacke bekomme ich unerträgliche einseitige Kopfschmerzen, verbunden mit Übelkeit, Schweißausbrüchen, Appetitlosigkeit, Kreislaufproblemen, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit. Bevor die einseitigen Kopfschmerzen auf dem Kopf und über dem Auge anfangen, habe ich Schmerzen und Verspannungsgefühle in den Halswirbeln (chronische Kopfschmerzen aufgrund meiner Skoliose).
Wie geht es Dir heute und wie hat sich dein Umgang mit der Migräne verändert?
Nach meinen beiden Schwangerschaften hat sich die Migräne enorm verschlimmert. Sie ist bei mir hormonell und Stress bedingt. Seit 2016 nehme ich keinerlei Verhütungsmittel mehr. Seit der zweiten Geburt zieht sich meine Periode sehr in die Länge (max. 10 Tage) und ist mit starken Blutungen gezeichnet. Umso stärker die Blutung, umso stärker die Migräneschmerzen. Um nochmal auf den „Stress“ zurück zukommen. Ich rede nicht nur von negativem Stress, auch positiver Stress löst bei mir Migräne aus z.B. Familienfeiern etc.
Wie hat dein Umfeld darauf reagiert und wie reagieren heute noch Menschen, denen Du davon erzählst?
Ich glaube Menschen, die noch nie einen Migräneanfall erlebt haben, können sich schwer in diese Schmerzen/Empfindungen hineinversetzen. Es wird oft als Kopfschmerzen abgetan, das kann ja nicht so schlimm ein und ist auszuhalten. In meinem direkten Familienumfeld hat nur meine Schwester mit Migräneanfällen zu kämpfen.
Was machst Du freizeitlich und wie beeinflusst dich da deine Erkrankung (oder beeinflusst die dich da überhaupt?)?
In meiner Freizeit gehe ich aktuell keinem Hobby nach. Die Migräne schränkt mich unheimlich ein, wenn es um die Betreuung meiner Kinder geht. Wenn es mir nicht möglich ist die Migräneanfälle auszuliegen etc. funktioniere ich einfach nur.
Was hilft dir im Umgang damit? Was hilft dir bei akuten Anfällen? Was hast du ausprobiert?
Bei Anfällen stehen mit 12 Sumatriptan 200mg Tabletten innerhalb einem viertel Jahr zur Verfügung. Mehr darf ich nicht nehmen, da die Tabletten die Nervenstränge im Kopf angreifen. Deshalb muss ich sehr oft abwegen, wann MUSS ich eine Tablette nehmen und wann MUSS ich die Migräne aushalten. Das schlimmste ist, dass man nie weiß wann die Migräne vorüber geht… 1 Tag … 3 Tage … Unter den Schmerzen wünsche ich mir nur das dieser Schmerz aufhören soll. Eine heiße Wärmflasche lege ich mir oft auf den Kopf / Geschicht / Nacken..
Etwas, das Du anderen Betroffenen sagen möchtest?
Gemeinsam sind wir stark. Fühlt euch alle lieb gedrückt.