Im Akutfall, kann ich meine Muräne in ihrem Zimmer einsperren, indem ich ein Triptan nach ihr werfe. Und vorbeugend nutze ich Medikamente. Aber Du kannst tatsächlich mehr tun, als Medikamente zu nehmen.
Die nachfolgenden Tipps werden Deine Migräne NICHT heilen, denn das geht nicht. Migräne ist unheilbar. Aber diese Dinge können Dir Dein Leben mit der Migräne erleichtern.
Sport
Ach je, jetzt kommt das Fieseste zu erst, oder magst Du Sport? Ob Du es magst oder nicht, es ist wichtig. Migräniker:innen sollten keine Leistungsportler werden, sondern moderaten Ausdauersport betreiben und das möglichst alle 48 Stunden. Was fällt denn unter moderat? Dazu gehören Radfahren, schnelles Gehen (das ist nicht Joggen) oder schwimmen.
Entspannung
Ein wichtiger Bestandteil in der vorbeugenden Prophylaxe bildet die Säule Entspannung. Dabei bleibt es Dir überlassen, welche Entspannungstechnik Du machen möchtest. Es gibt viele verschiedene Techniken. Sabrina Wolf hat für mein Migräne-Buch „Menschen mit Migräne sind Kämpfer“ einen tollen Artikel zu dem Thema geschrieben, sie ist nämlich Enstpannungstrainerin. Ich persönlich mag Meditation und verwende dafür Apps, die eine Meditation oder eine Fantasiereise gemeinsam mit mir durchgehen. Du kannst aber auch Yoga oder PMR (Progressive Muskelrelaxion) machen, wie Du magst. Fakten zu Entspannung findest Du hier.
Schlafen
Es ist wichtig, dass Du jeden Tag (auch am Wochenende!) zur gleichen Zeit aufstehst und ins Bett gehst. Zu viel oder zu wenig Schlaf kann Attacken triggern. Die Regel gilt auch im Urlaub und auf Reisen.
Ernährung und Essenszeiten
Das Thema Ernährung ist sehr umstritten, daher würde ich Dir empfehlen einiges auszuprobieren. Ich habe mich nach Rat eines Arztes mal an vegan versucht. Meinen Erfahrungsbericht habe ich Dir hier verlinkt. Ich halte mich an die Empfehlung aus Kiel auf kohlenhydratreiche Ernährung zu achten. Ich esse langkettige Kohlenhydrate, damit mein Blutzuckerspiegel nicht zu stark schwankt und versorge damit mein Migräne-Gehirn, das einen erhöhten Energieverbrauch hat. Für mich funktioniert das sehr gut. Viele Migräniker:innen achten darauf, dass sie sechs Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen. Denn so kommt das Migräne-Gehirn nicht in eine Unterversorgung. Wichtig ist es meiner Meinung nach, vor dem Schlafengehen noch etwas kohlenhydratreiches zu essen, damit ich nicht in der Nacht oder morgens mit Migräne aufwache. Kohlenhydratreiche Lebensmittel sind z.B. Vollkorn, Kartoffeln oder Mais.
Ich hab mal eine Woche vegan und auch Nahrungsergänzungsmittel getestet und darüber geschrieben (und gesprochen).
Das Zauberwort ist Regelmäßigkeit
Die vorbeugenden Maßnahmen bringen nur etwas, wenn Du diese regelmäßig tust. Das Migräne-Gehirn liebt Regelmäßigkeit. Dazu gehören ein strukturierter Tagesablauf, regelmäßig schlafen, essen, Sport und Entspannung.
Diese Maßnahmen habe ich während meines Aufenthalts in der Schmerzklinik Kiel gelernt. Ich darf keine medizinische Beratung machen und daher bezieht sich dieser Beitrag auf meine persönliche Erfahrungen und Kenntnisse.