Wer bist Du und was machst Du?
Ich bin die Kim, 30 Jahre alt und wohne in Hürth bei Köln. Beruflich bin ich Payroll Specialist (Lohnbuchhalterin auf gut Deutsch) [Instagram: kimmi_mgzr160]
Wie lange hast Du schon Migräne? Wann fing das an, gab es eine bestimmte Situation an die Du Dich erinnerst?
Mittlerweile weiß ich, dass ich bereits seit der frühen Jugend Migräne habe. Durch die Gespräche mit Ärzten kamen wir zu der Erkenntnis, dass es als eine Bauchmigräne begann, welche sich in den letzten 20 Jahren komplett in eine Migräne mit Aura gewandelt hat.
Welche Migräneform(en) hast Du und wie äußert sie sich?
Migräne mit Aura ohne Aura.
Wenn ich eine Aura habe, bin ich wie Blind (meist auf dem rechten Auge), kann keine Entfernung mehr einschätzen und bin nicht in der Lage mich selbst fortzubewegen aufgrund vieler Missempfindungen.
Wie heißt Deine Migräne?
Clara – cholerisch, lieblos, arrogant, rigoros und aufmüpfig
Wie geht es Dir heute und wie hat sich Dein Umgang damit verändert?
Mittlerweile akzeptiere ich, dass ich die Migräne habe und schaue, dass ich ihr keine zusätzlichen Trigger gebe um vermehrt aufzukommen. Ich gehe sehr offen damit um, damit es im Alltag nicht zu Missverständnissen kommt und auch die Kollegen wissen, daß ich nicht einfach „nur“ Kopfschmerzen habe.
Bis vor 2 Jahren habe ich daraus noch ein großes Geheimnis gemacht, mich teilweise schlecht gefühlt und oft gequält um für andere zu funktionieren.
Wie beeinträchtigt Dich die Migräne im Beruf und in der Freizeit?
Auf mich ist immer nur zu 99% verlass, aber auf wen kann man sich schon zu 100% verlassen?
In der Freizeit gehört viel Organisation dazu, Medikamente immer dabei haben und zu wissen, wo man seine Grenzen hat. Im Beruf gehe ich so offen wie möglich damit um, mein Arbeitgeber ist dankbar für die offene Kommunikation meinerseits, sodass mich die Migräne dabei nicht mehr so sehr beeinträchtigt.
Was hilft Dir im Umgang mit der Migräne?
Zu wissen, dass jede Attacke auch wieder vorbei geht, auch wenn man bei den schweren Attacken einfach nur noch aufgeben möchte, eine Stunden später, geht es dann meist doch Berg auf.
Wie hat Dein Umfeld auf Deine Migräne reagiert und wie reagieren heute noch Menschen, denen Du davon erzählst?
Ja, Kopfschmerzen hat doch jeder mal – das höre ich seh oft. Wenn ich dann von allem anderen, was ich an Symptomen und Begleiterscheinungen habe berichte, dann kommt recht früh die Einsicht und positives Feedback, dass ich so offen damit umgehe.
Was hilft Dir im Migräne Anfall?
Kühlpack auf den Kopf, wärme für den Körper, Akutmedikamente, zusätzlich Magnesium, schlafen und absolute Ruhe inkl Dunkelheit.
Was hast Du schon ausprobiert und was möchtest Du noch ausprobieren?
Aktuell habe ich alle Prophylaxen ausprobiert und bekomme die Antikörper, die mir eine größere Linderung schaffen, als ich jemals gedacht habe.
Gerne möchte ich Yoga mehr in meinen Alltag integrieren um auch in den Phasen von Migräne mich damit entspannen zu können, sofern möglich.
Was möchtest Du Migräne-Kämpfer:innen sagen?
Steh zu dir und der Migräne und gehe offen damit um. Jeder der kein Verständnis dafür hat, wird immer wieder dafür sorgen, dass du deshalb schlecht fühlst.
Nicht aufzugeben, zweite Meinungen einzuholen und sich auf wissenschaftlich fundierte und belegbare Behandlung konzentrieren und nicht von Behandlungen die nachweislich Placebo sind
Was möchtest Du Menschen ohne Migräne sagen?
Glaubt Menschen mit Migräne und bietet eure Hilfe an. Egal wie schlimm eine Attacke ist, immer Verständnis aufbringen.
Hast Du ein Lebensmotto, einen Spruch, der Dir Kraft gibt?
Es geht weiter, manchmal zwar mit sehr vielen Umwegen, aber es geht weiter.
Gibt es etwas, dass Du auch noch erzählen möchtest?
Vertrau dir selbst und deiner Intuition bzgl der Migräne, es gibt nicht richtig oder falsch, es ist ganz individuell, welche Behandlung bzw Therapie anschlägt.