Seit November 2022 bekomme ich nun auch die Antikörper. Gestartet bin ich mit Aimovig® 140mg. Die Fertigspritze (Fertig-Pen) habe ich mir monatlich selbst gespritzt. Immer korrekt nach Anleitung. Hier berichte ich euch von meinen Erfahrungen.
Anwendung – Wie ich mir Aimovig® selbst spritze:
30min vor dem Spritzen den Antikörper aus dem Kühlschrank nehmen und dann den Ort vorbereiten: Alkoholtupfer (gibt es in der Apotheke), Wattetupfer/pad, Plaster und durchstichsicheres Behältnis bereitlegen.
Dann kontrolliere ich als erstes die Spritze, ob sie beschädigt ist oder das Sichtfenster verfärbt ist. Nochmal über die Anleitung schauen (liegt in der Packung dabei), ob sich irgendetwas geändert hat.

Dann bereite ich den Bereich vor. Bei mir immer die Oberschenkel (abwechselnd und andere Stelle). Ich schreibe mir den Ort immer auf z.B. links oben. Ich desinfiziere den Bereich mit den Alkoholtupfern und lasse es trocknen.
Ich ziehe die Verschlusskappe gerade ab, ziehe die Haut auseinander (straff) oder drücke sie zusammen, setze den Pen im 90 Grad Winkel an. Jetzt herunterdrücken, dann den Startknopf drücken (es klickt, 5 Sekunden Horror Schmerzen, wenn das Sichtfenster gelblich ist, ist es auch schon vorbei, Hurra).

Dann den Pen in das durchstichsichere Behältnis geben, Wattepad auf die Wunde drücken, Pflaster drauf und Pen und Wattepad entsorgen, aufräumen.
Wirkung – von Antikörpern gegen Migräne
Die monoklonalen Antikörper können entweder das CGRP (welches für die Entzündung bei Migräne verantwortlich ist) blockieren oder an den Rezeptor, an den das CGRP eigentlich andocken würde, selbst andocken. So kann das CGRP also auch keine Wirkung mehr entfalten. CGRP ist die Abkürzung für Calcitonin Gene-related Peptide.
Nebenwirkungen von Aimovig® laut Beipackzettel:
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
– Allergische Reaktionen wie Ausschlag, Schwellung,
Nesselsucht oder Atembeschwerden
– Verstopfung
– Juckreiz
– Muskelkrämpfe
– Reaktionen an der Injektionsstelle (wie zum Beispiel
Schmerzen, Rötung und Schwellung an der Injek-
tionsstelle).
Aimovig kann zu Hautreaktionen wie Hautausschlag,
Juckreiz, Haarausfall oder wunden Stellen im Mundbe-
reich/an den Lippen führen.
Ich habe tatsächlich keine Nebenwirkungen gehabt.
Und hat es was gebracht?
Ja, tatsächlich haben sich die erste Zeit (Dezember, Januar, Februar) meine Migränetage halbiert. Das war schon sehr erstaunlich. Nur im März und April ließ die Wirkung irgendwie nach. Deshalb bekomme ich ab Juni 2023 einen anderen Antikörper.
Ich würde die Antikörpertherapie empfehlen. Das Spritzen ist zwar unangenehm, aber weniger unangenehm als 32 Botox Spritzen in Kopf und Nacken.
Ein Artikel der Schmerzklinik Kiel zu diesem Antikörper: https://schmerzklinik.de/erenumab-aimovig-ein-neuer-wirkansatz-in-der-migraeneprophylaxe-durch-immuntherapie-mit-antikoerper/