„Für mich ist es teilweise schwierig zu differenzieren, ist es jetzt die MS oder die Migräne.“- Interview mit Angelina – Muräne Stories No.124

TW: Schicksalsschlag in der Familie

Wer bist Du und was machst Du?

Wie lange hast Du schon Migräne? Wann fing das an, gab es eine bestimmte Situation an die Du Dich erinnerst?

Ich habe Migräne schon seit mehr als 10 Jahren. Ich habe gerade mit meiner Ausbildung begonnen, als mein Bruder dann mit anhaltenden Kopfschmerzen ins Krankenhaus eingewiesen wurde. Es stellt sich heraus das er mehrere Tumore im Kopf hatte, wovon einer bösartig war. Die Ärzte meinten er würde nicht mehr als max. 2 Jahre leben trotz Therapie und Operationen. Das war für mich alles damals zu viel und da bekam ich das erste mal eine Migräne Attacke.

Welche Migräneform(en) hast Du und wie äußert sie sich?

Ich habe Migräne mit Aura. Ich merke den Druck auf meiner rechten Kopfseite, das zieht teilweise mit ins Auge, auch wechselt der Schmerz von Druck zu pochend, ziehend und kribbelnd, sodass jede Berührung an der rechten Gesichtshälfte und am Kopf unangenehm ist. Zusätzlich plagt mich stark ausgeprägter Schwindel mit teilweise Erbrechen. (Das ist ganz neu, hatte ich bei der letzten Migräne Attacke) auf dem rechten Auge kann ich auch nur verschwommen sehen und ich bin bei einer Migräne Attacke sehr lichtempfindlich.

Wie heißt Deine Migräne?

Meine Migräne hat keinen Namen von mir bekommen.

Wie geht es Dir heute und wie hat sich Dein Umgang damit verändert?

Mir geht es zur Zeit gut. (Außer, dass ich aktuell wieder mit Corona zu Hause flach liege) Bzgl. der Migräne achte ich auf Triggerpunkte. Stress ist ein ganz großes Thema, ich versuche mich nicht stressen zu lassen, da ich zusätzlich noch MS habe und Kopfschmerzen auch durch die MS bedingt ein Symptom sind. Für mich ist es teilweise schwierig zu differenzieren, ist es jetzt die MS oder die Migräne.. Ich beobachte mich in solchen Situationen und entscheide dann im Verlauf. Damit komme ich gut zurecht.

Wie beeinträchtigt Dich die Migräne im Beruf und in der Freizeit?

Die Migräne fordert mich schon sehr stark, es ist mit kaum möglich arbeiten zu gehen, den Haushalt zu führen oder andere Dinge zu verrichten. Selbst mit dem Hund Gassi gehen ist eine pure Anstrengung für mich.

Was ich hilft Dir im Umgang mit der Migräne?

Ich führe bei Migräne Attacken ein Migräne Tagebuch um für mich selbst zu sehen wie ausgeprägt ist die Migräne, wie lange hält sie an und was hilft mir am besten. Auch ist es verständlicher für meinen Neurologen, wenn es mal wieder bei Arztterminen besprochen wird.

Wie hat Dein Umfeld auf Deine Migräne reagiert und wie reagieren heute noch Menschen, denen Du davon erzählst?

Mein Umfeld ist sehr einfühlsam was die Migräne betrifft, andere Leute tun es eher ab und sagen solche Dinge wie „Kopfschmerzen habe ich auch so schlimm ist das nicht“.

Was hilft Dir im Migräne Anfall?

Mir hilft Ruhe, viel Schlaf und die Räume dunkel zu halten.

Was möchtest Du Migräne-Kämpfer:innen sagen?

Ihr seid nicht alleine. In Situationen die Ausweglos erscheinen redet am besten mit anderen Betroffenen darüber, wenn man sich seinen Frust und seine Ängste von der Seele redet fühlt man sich besser. Und ganz wichtig achtet auf euren Körper!

Was möchtest Du Menschen ohne Migräne sagen?

Geht mehr auf eure Mitmenschen ein.

Hast Du ein Lebensmotto, einen Spruch, der Dir Kraft gibt?

Meine Mama hat immer gesagt: „Was lange währt wird endlich gut.“ Den Spruch habe ich nach ihrem Tod dann übernommen.

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